Ressourceneffiziente Produktion ist ein Ansatz, bei dem Produkte mit einem minimalen Einsatz von Ressourcen hergestellt werden. Das Schließen von Betriebsstoffkreisläufen und innovative Techniken mit höherem Wirkungsgrad können Kosten für Material, Abwasser und Energie signifikant reduzieren.
Auch intelligente Produktionstechnologien wie Sensorik, Planungssoftware und Assistenzsysteme bieten konkrete Ansatzpunkte zur Ressourceneinsparung. Beispielsweise kann eine automatisierte Maschinendatenerfassung die Ressourceneffizienz verbessern, indem sie eine genauere Prozesssteuerung ermöglicht und dadurch Ausschüsse minimiert.
Doch es gibt neben der Digitalisierung noch weitere Aspekte, die zu einer höheren Ressourceneffizienz führen – vor Investitionen ist es ratsam, einen genauen Blick auf bestehende Abläufe zu werfen und dabei auch die Mitarbeitenden einzubeziehen.
Hinterfragen Sie den Status quo Ihrer Prozesse. Suchen Sie für die Herstellung Ihres Produkts gezielt nach Möglichkeiten, um die Produktion effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Verwenden Sie dafür beispielsweise Methoden wie Lean Manufacturing oder Six Sigma oder ziehen Sie Experten hinzu, die über entsprechende Fachkenntnisse verfügen. Dabei sollte der Fokus auf der Schonung der verwendeten Ressourcen liegen.
Um das Innovationspotenzial auszuschöpfen, empfiehlt es sich, Mitarbeitende aktiv einzubinden. Kreative Ideen und Erfahrungen fließen so in die Prozessoptimierung mit ein.
Optimieren Sie stetig und systematisch den Herstellungsprozess Ihrer Produkte, etwa durch den Einsatz von digitalen Managementsystemen. So können Sie Potenziale erkennen und den Produktionsprozess regelmäßig anpassen. Das schont am Ende nicht nur Ressourcen, sondern steigert auch Produktivität und die Qualität.
Greifen Sie in der Produktion auf Energiequellen zurück, die nachhaltig und regenerierbar sind, wie Sonnenenergie, Windenergie, Erdwärme oder Biomasse. Entsteht in Ihren Produktionsprozessen Abwärme? Nutzen Sie diese im Kreislauf für eben jene Produktionsprozesse oder für Raumwärme und Warmwasser. Auch wenn die anfänglichen Investitionen in erneuerbare Energietechnologien hoch sein können, lassen sich langfristig Kosten einsparen. Außerdem machen Sie sich unabhängig von schwankenden Energiepreisen aus fossilen Quellen. So stabilisieren Sie auf lange Sicht Ihre Energiekosten – Ihre Betriebskosten werden so besser planbar.
Da erneuerbare Energien keine Treibhausgasemissionen erzeugen, können Sie das Risiko zukünftiger Umweltauflagen mindern. Gut für die Außenwirkung: Sie positionieren sich als umweltbewusst und zukunftsorientiert. Dies kann zu einer positiven Markenwahrnehmung führen und spricht Kunden und Mitarbeitende an, die Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Wenn sich Ausschüsse nicht vermeiden lassen, verwenden Sie diese und fehlerhafte Teile im eigenen Herstellungsprozess weiter. So können Sie Rohstoffkosten reduzieren und die Betriebskosten insgesamt senken.
Es wird auch Teile und Ausschüsse geben, die Sie nicht intern wiederverwenden können. Das Trennen von wertvollen oder wiederverwertbaren Materialien kann Ihre Gesamtkosten für die Abfallentsorgung verringern.
Ihr Unternehmen muss einen Nachhaltigkeitsbericht nach der neuen Richtlinie (CSRD) erstellen? Dann müssen Sie sich spätestens dafür einen genauen Überblick über die ins Unternehmen hinein- und herausfließenden Ressourcen (inkl. Abfall) verschaffen.
Auch beim Abfall gilt: Behalten Sie Ihre Fortschritte im Blick. Erfassen Sie genau, wie viel Abfall Ihr Unternehmen produziert, beispielsweise in Tonnen pro Jahr spezifiziert nach Art des Abfalls. So können Sie Ihre Abfallmanagement- und Recyclingprozesse weiter optimieren.
Die Notwendigkeit, Umweltbelastungen zu eliminieren und Treibhausgasemissionen zu reduzieren ergibt sich nicht nur aufgrund zahlreicher Richtlinien und Gesetze. Um die Emissionen jedoch steuern zu können, müssen sie zunächst gemessen werden. Mithilfe aussagekräftiger Daten können Sie fundierte Entscheidungen über Investitionen, Technologieadaption oder Veränderungen im eigenen Unternehmen sowie in der Lieferkette treffen.
Quantifizieren Sie die Menge an Treibhausgasen, die bei der Herstellung ihrer Produkte – und darüber hinaus im gesamten Produktlebenszyklus – entstehen. So können Sie besser verstehen, welche spezifischen Prozesse oder Materialien die Hauptverursacher von Emissionen sind und wo die großen Stellhebel für eine CO2-Reduktion liegen. Außerdem reagieren Sie damit frühzeitig auf künftige Regelungen zur Berichterstattung über Treibhausgasemissionen.
Beispiel: Erfassen Sie ihre Treibhausgasemissionen mit dem nutzerfreundlichen Tool ecocockpit der Effizienz-Agentur NRW (siehe „Weitere Informationen und Unterstützungsangebote“).
Beispiele von Unternehmen, die ihren Ressourcenverbrauch durch gezielte Einsparmaßnahmen senken konnten, finden Sie in der Best-Practice-Datenbank der Effizienz-Agentur NRW.
ecocockpit der Effizienz-Agentur NRW (EFA). Das webbasierte Tool unterstützt produzierende Unternehmen dabei, eine individuelle und normenkonforme CO2-Bilanz zu erstellen. Das Tool ist kostenfrei und in wenigen Schritten zu bedienen.
Beratungsangebot der Effizienz-Agentur NRW (EFA). Die Effizienz-Agentur NRW bietet Unternehmen mit der Ressourceneffizienz-Beratung einen einfachen Einstieg in eine ressourceneffizientere Wirtschaftsweise an. Das Ziel ist es, Ihre Prozesstransparenz zu steigern und die Ressourcenverbräuche nachhaltig zu senken
VDI Zentrum für Ressourceneffizienz. Das Kompetenzzentrum bietet technisches Know-how für einen effizienten Umgang mit Material und Energie in Unternehmen. Dazu bietet es beispielsweise regelmäßig Webinare an und organisiert Veranstaltungen.
Förderprogramm KMU.innovativ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Das BMBF fördert innovative Projekte von KMU in den Gebieten Ressourceneffizienz und Klimaschutz, mit Fokus auf technologieübergreifende Projekte mit hohem wissenschaftlich-technischem Risiko. Viele Hochschulen und Universitäten haben ein Interesse an anwendungsorientierter Forschung und können im Rahmen eines Verbundprojekts die Antragstellung und den Forschungsprozess unterstützen.
Autorinnen: Beatrice Beitz, Ines Haydn