Anfang März hat das Coronavirus das Land erreicht, Dienstreisen und erste Konferenzen werden abgesagt. Das Prosperkolleg-Team wollte die geplante Konferenz ungern absagen oder verschieben. Daher wurde die Konferenz in den virtuellen Raum gelegt.
Warum müssen Designer ganzheitlich in Prozesse der zirkulären Wertschöpfung einbezogen werden? Die zirkuläre Wertschöpfung aus Sicht eines Metallurgen untersucht unter anderem, wie Metalle aus Schlacken, die bei der Verbrennung von Restmüll übrigbleiben, gewonnen, aufbereitet und dem Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können.
Neben diesen Herausforderungen gingen die Teilnehmer*innen auch sehr praktischen Aussages nach:
“Wir machen das aus Metall. Dann ist das nachhaltig, oder?“
Nach einer kreativen Vorstellungsrunde, dank virtuellem Whiteboard und einer Kurzvorstellung des Projekts Prosperkolleg durch Projektleiterin Svenja Grauel, begann die Vortragsreihe der Veranstaltung.
„Warum den Designer ins Boot holen oder was machen die eigentlich?“
Jörg Gätjens
Dieser Frage widmete sich Diplom-Designer Jörg Gätjens der ecosign und zeigte auf, warum Designer ganzheitlich in Prozesse der zirkulären Wertschöpfung einbezogen werden müssen. Im Anschluss betrachtete Dominik Ebert, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Metallurgie der Stahl- und Eisenerzeugung von Prof. Rüdiger Deike (UDE), die Zirkuläre Wertschöpfung aus Sicht eines Metallurgen. Ebert untersucht unter anderem, wie Metalle aus Schlacken, die bei der Verbrennung von Restmüll übrigbleiben, gewonnen, aufbereitet und dem Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können.
Nach einer kurzen Pause regte Professorin Christa Liedtke, Abteilungsleiterin ‘Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren’ am Wuppertal Institut gemeinsam mit Manuel Bickel (ebenfalls Wuppertal Institut) und Christoph Tochtrop (Folkwang Universität der Künste) zum Nachdenken an: „Wir machen das aus Metall, dann ist das nachhaltig, oder?“ Mit der Frage, wie Wertstoffe nach ihrer Nutzung idealerweise aufbereitet und weiterverarbeitet werden können, beschäftigen sich die drei HRW-Professoren Dr. Saulo Seabra, Dr. Uwe Handmann und Dr. Wolfgang Irrek innerhalb des Prosperkollegs. Prof. Seabra stellte das Circular Digital Economy Lab (CDEL) des Prosperkollegs vor, welches sich zurzeit im Aufbau befindet. Hier sollen bald u.a. Elektrogeräte automatisch identifiziert, analysiert, demontiert und aufbereitet werden, um so die Verwendung der Wertstoffe zu ermöglichen und Verbesserungsvorschläge für das Design zirkulärer Produkte zu liefern.
Zum Abschluss der Vortragsreihe erhielten die Teilnehmenden spannende Einblicke in die Förderlandschaft zur zirkulären Wertschöpfung: Dr. Jean-François Renault, Experte vom Kompetenzfeld Zirkuläre Wirtschaft (KO-ZIWIT) des Projektträgers Jülich, gab einen umfassenden Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten und ermutigte die Teilnehmenden, ihre vielen guten Ideen in Anträgen zu formulieren und auch die Förderberatung des Bundes in Anspruch zu nehmen.
Was folgte? Das Feedback der Teilnehmenden bestärkt eindeutig den Wunsch nach weiteren virtuellen Veranstaltungen. Die Teilnehmenden wünschen sich kürzere Meetings mit spezifischen Fragestellungen. Basierend auf diesem wertvollen Feedback entwickelt das Prosperkolleg nun eine virtuelle Veranstaltungsreihe, die dem Forschungsnetzwerk zirkuläre Wertschöpfung NRW die Möglichkeit geben soll, Impulse zu vermitteln und zu diskutieren.